Abgebrochene Restaurierungen … und wie ging es weiter?

Diverse abgebrochene Restaurierungen haben wir in den letzten Jahre übernommen und für die Kunden zuendegebracht. Einige stellen wir hier vor. Dabei möchten wir auf die Gründe eingehen, warum diese Restaurierungen abgebrochen worden sind, welche Probleme dort für uns aufgetaucht sind, um diese Restaurierungen zuende zu führen, und welches Resultate wir für die Kunden erreicht haben.

Seien Sie gespannt …

Vorstellung der Projekte … mit Gründen, warum sie abgebrochen worden sind.

  • VW Käfer 1500 – Bj. 1968
  • Mercedes Ponton – Bj. 1959
  • Mercedes 190 SL – Bj. 1962
  • Mercedes Heckflosse 220 – Bj. 1962
  • VW Bus T1 Samba – Bj. 1963
  • Mercedes C107 – Bj. 1975

VW Käfer 1500 – Bj. 1968

Der VW 1500 – Die Kundin rief bei uns an (2014) und wollte einen Käfer, den sie selber gekauft hat und die Arbeiten bis zu einen gewissen Zustand gebracht hat, fertig machen zu lassen. Sie hat inzwischen Familie und die zeitliche Kapazität nicht mehr das Fahrzeug mal fertigzustellen.

Der Käfer stand frisch lackiert unter einer Tanne – mehrere Jahre …

Der Grund des Abbruchs war – Zeit – neben Beruf und Familie ist häufig die Zeit nicht mehr da, sich mit diesen umfangreichen Projekten zu beschäftigen.

Mercedes Ponton – Bj. 1959

Der kleine Ponton – ein Telefonanruf bei uns „Mein Ponton steht bei einem Restaurator, der sehr krank geworden ist und das Projekt nicht mehr zuende führen kann. Der Ponton muss nur noch montiert werden. Könnt ihr das Projekt übernehmen?“

Grundlegend kein Problem, wir haben den Ponton abgeholt. Mit 2 Fahrzeugen, die voll waren mit Teilen und dem Ponton auf dem Hänger.

Angekommen bei uns haben wir als erstes die lackierten Blechteile montiert, um zu sehen ob sie überhaupt zum Fahrzeug passen. Das Ergebnis war ernüchternd. Die Blechteile wurden vor den Lackarbeiten nicht an das Fahrzeug angepasst. D.h. die Lackierung war hinfällig und wir hätten zurück zu den Blecharbeiten gehen müssen, um erst einmal Türen/Hauben und Kotflügel mit den richtigen Spaltmaßen anzupassen.

Das hätte das Budget deutlich überschritten und der Besitzer hat sich zum Verkauf des Pontons in Einzelteilen entschlossen.

Um dem Kunden diese Problematik deutlich zu machen, haben wir ein Video erstellt, das die Montagearbeiten zeigt.

Grund des Abbruchs war – die Wahl des Restaurators – die Restaurierungsfirma konnte das Projekt nicht zuende bringen und war wohl grundlegend auch nicht auf Restaurierungen spezialisiert, sondern eher eine KFZ-Werkstatt. D.h. die Kompetenz war für eine komplette Restaurierung nicht vorhanden.

Mercedes 190 SL – Bj. 1962

Privatleute haben sich den 190SL in den USA gekauft. Dabei wurde schon mal viel richtig gemacht. Es wurde ein komplettes Projekt gekauft und Papiere + Historie war alles ok. Der 190SL wurde privat zerlegt, alle Teile sauber beschriftet und Baugruppenzugehörig eingelagert. Danach wurde die Karosserie an einen Karosseriebauer übergeben, der den Restaurierungsschritt Karosserie ausgeführt hat und auch dokumentiert hat. Danach war seine Arbeit beendet. Das Fahrzeug stand einige Jahre also blank da und hat auf die Folgearbeiten gewartet.

Der Übergang Karosserie zu Lack … ist nicht ganz einfach und wenn das Projekt gut werden soll auch sehr Wichtig. Bei uns gehört eine Chrom- und Karosserieabnahme zusammen mit dem Kunden, dem Sachverständigen und natürlich dem Lackierer zum Standard. Ein Video über eine Karosserieabnahme finden Sie auf unserem YouTube-Kanal – oder hier: Videosserie – Rund um Restaurierungsarbeiten  

Genau an diesem Punkt hat unsere Arbeit aufgesetzt. Die Karosserie wurde komplett montiert – mit dem Chrom und den wichtigen Dichtungen – und danach wurde entschieden noch Kleinigkeiten an der Karosserie zu verbessern. Der Ausgangspunkt der Karosserie war allerdings gut.

Der Grund des Abbruchs war – es wurde kein Lackierer gefunden – als Privatmann konnte der Kunde keinen Lackierer mehr finden der das Projekt übernehmen wollte. Der Lackierer ist am Ende dafür verantwortlich, das auch die Freigängigkeit der beweglichen Karosserieteile gegeben sein muß.

Mercedes Heckflosse 220 – Bj. 1962

Kommt bald …

Nr.5

Kommt bald …

Nr.6 – Wird kommen, sobald hier die ersten Ergebnisse vorliegen

Bleiben Sie gespannt!

Wie ist es mit den Restaurierungen weitergegangen? Welche Probleme hatten wir und der Kunde?

„Kobra, übernehmen Sie!“

Mission: Impossible?

Manchmal kommen wir uns wirklich vor, wie bei Mission Impossible. Wir arbeiten uns vorwärts von Problem zu Problem.

Abgebrochene Restaurierung – welche Probleme immer wieder auftauchen

Bunt durch alle Projekte schildern wir hier mal die Probleme, die wir hatten:

Eine abgebrochene Restaurierung – langsam bekommen wir Übung. Deshalb werden wir in diesem Kapitel kurz berichten welche Hauptpunkte die zu Mehraufwänden führen, immer wieder bei abgebrochenen Restaurierungs-Projekten auftauchen.

Fehlende/Falsche/Defekte Teile

Bei Projekten die wir übernehmen, fehlen häufig Teile. Die sind im Laufe der Maßnahmen beim Kunden oder bei den Vorfirmen verloren gegangen. Teilweise werden mit dem Projekt auch falsche Teile angeliefert. Oder wir übernehmen Teile als i.o. und vorhanden, die im Vorfeld nicht geprüft worden sind und sich als defekt herausstellen.

Bei diesem Samba Bus war bspw. der Motor aus einer anderen Baureihe und hat nicht in die Karosserie gepasst, oder an das Getriebe anschließen können.

Auch die Teilequalität wird immer schlechter. Das bedeutet neue bestellte und gelieferte Teile sind zu einem gewissen Prozentsatz defekt und das kann sich teilweise erst bei der Montage oder Funktionsprüfung herausstellen.

  • Fehlende Teile (nicht alles kann geprüft werden bei der Übernahme) – wir dokumentieren zwar was wir übernehmen für den Kunden, wir können aber nur grob die wichtigsten Komponenten prüfen.
  • Teile die zwar da sind, aber bei Ausbau nicht auf Funktion geprüft worden sind … und deshalb nach Einbau einfach nicht funktionieren.
  • Neuteile sind defekt – diese Erschwernis haben wir aber auch bei unseren Restaurierungen, die wir von Anfang an bearbeiten.

Fehlende/Falsche Vorarbeiten an der Karosserie

Das ist der ärgerlichste und schwerwiegendste Fehler der in der Endmontage auftreten kann – und damit der teuerste Fehler für den Kunden. Im Vorfeld wurde die Karosserie nicht mit den Anbauteilen geprüft sondern nur lackiert.  In der Endmontage fällt auf das die Teile sich nicht montieren lassen. Die Karosserie muss angepasst werden und der Lack im Außenbereich muss teilweise noch einmal ausgebessert werden.

Die Bauteile in Rot (Grundierung) sind Bauteile oder Bereiche bei denen wir die Karosserie nacharbeiten mussten. Da Funktionen gefehlt haben (Bsp.: Stoßdämpferaufnahmen – s. weiter unten) oder Anpassungen vorgenommen werden mussten (Bsp.: Scharniere). Mehrere Beispiele dafür werden uns im Laufe der Endmontagearbeiten noch begegnen.

Die Stoßstangen … auch ein großes Thema beim VW Samba. Deformierte Teile sind ohne Anpassungsarbeiten lackiert worden. Eine Montage in der Endmontage, bei der die Stoßstangen mit dem Fahrzeug ein Bild ergeben – unmöglich. Wir haben überlegt die vorhanden deformierten Teile zurückzurichten, haben uns dann aber aufgrund der Effizienz für Neuteile entschieden.